VORBEMERKUNG
Bamberg/Bremen/Witten, den 30. März 2021
Autoren:
Dr. Jörg Cuno, Internist und Palliativmediziner, Gründer des Palliativ-Portals und der Palliativakademie Bamberg
Prof. Dr. Dr. med. Karl-H. Wehkamp, Socium Forschungszentrum Universität Bremen (aff.)
Dr. med. Matthias Thöns, Anästhesist und Palliativmediziner, Palliativnetz Witten
Georg Paszek, kath. Diakon (u. a. Krankenhausseelsorge) und Coach
Am 25. März 2021 fand unter dem Titel „COVID-19 hat vieles verändert. Unser Leben. Unser Sterben. Unsere Trauer“ via Zoom ein Palliativ-Talk mit Angehörigen und Betroffenen statt, zu dem ausgewählte Experten eingeladen wurden. 60 Personen u. a. auch aus den Bereichen Hospizdienste, Medizin, Pflege, Seelsorge und Bestattungswesen waren zugeschaltet. Veranstalter war die „Palliativakademie Bamberg“.
Die Teilnehmenden waren sich darin einig, dass die Bedürfnisse Sterbender und ihrer trauernden Angehörigen von den politischen Entscheidern und auch der wissenschaftlichen Forschung bislang nahezu übergangen bzw. ignoriert wurden. Dies ist umso bedauerlicher, da im Besonderen hochaltrige vielfacherkrankte Patienten von einem schwergradigen Verlauf betroffen sind – im engeren Sinne also Palliativpatienten. Hier allein auf Beatmung und Intensivmedizin zu setzen, ist geradezu absurd: Die Rettungschancen sind bei Beatmung in der Altersgruppe 80plus mit 15 % minimal, die Folgekrankheitslast der wenigen Überlebenden hoch. Es herrschte aufgrund der professionellen, langjährigen Erfahrung Übereinstimmung in der Überzeugung, dass ein Großteil der Älteren in Kenntnis dieser Zusammenhänge Intensivversorgung für sich ablehnen würden.
Die Teilnehmenden waren sich ebenfalls darin einig, dass ein Appell an die Öffentlichkeit wie auch an die politisch Verantwortlichen dringend erforderlich ist, um Abhilfe im Sinne einer Humanisierung des Sterbens und Trauerns unter Corona-Bedingungen zu gewährleisten. Nur so kann ein würdevolles Leben bis zuletzt und auch ein Abschied gelingen, ohne weitere Belastungen über den eigentlichen Verlust hinaus entstehen zu lassen.
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